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Portrait Ingrid Bergmeyer ← Jerez II - E...h die Zeit → Digitale Fot...e Probleme Jerez II - Eine Reise durch die ZeitJerez gehört zu den bedeutenden historischen Städten Andalusiens, dessen Geschichte bis weit in die Vergangenheit reicht. Seit der Steinzeit ist diese Region bewohnt, was durch zahlreiche Funde belegt ist. Nachweislich erlebte die Stadt ihre erste große Blüte, als sie im 12. und 13. Jahrhundert von den Arabern mit Festung und Stadtmauer versehen wurde. Teile der Mauer sind bis heute erhalten und zeigen dem Besucher die schon damals beträchtlichen Ausmaße der Stadt. Seitdem waren Pracht und Reichtum vielen geschichtlichen Schwankungen unterworfen. 1264 wurde Jerez von Alfons X. eingenommen, alle Mauren wurden vertrieben und die Moscheen wurden wie üblich in Kirchen umgewandelt. Nun begann eine unruhige Zeit, denn jetzt war es eine Grenzstadt zwischen dem Gebiet der Katholiken und der Araber. Immer wieder kam es zu Übergriffen und Brandschatzungen. Erst als Alfons X. die Grenze durch einen weiteren großen Sieg im Jahre 1340 nach Granada verschob kehrte Ruhe ein, und Jerez erlebte eine weitere Blüte. Die Stadt wuchs über ihre Stadtmauern hinaus und war besonders im 15. und 16. Jahrhundert, der Zeit der Entdeckung und Eroberung Amerikas, ein wichtiger Militärstützpunkt und einer der wohlhabendsten Orte Andalusiens. Danach kamen dunklere Zeiten, denn das Ende der spanischen Vormachtstellung ging auch an Jerez nicht ohne Spuren vorüber. Doch gleichzeitig wurde der Weinanbau immer mehr kultiviert, neue Handelswege wurden eröffnet und erneut erlebte Jerez einen Aufschwung. Jetzt ist die Stadt weltbekannt für den unvergleichlichen Sherry. Diese bewegende Geschichte hat in der Stadt natürlich ihre Spuren hinterlassen, sodass sich an allen Ecken und Enden nicht nur die bekannten Bodegas befinden, sondern auch unzählige Baudenkmäler aus den verschiedensten Epochen. Glücklicherweise drückt sich das Bewusstsein der Stadtherren für ihre Vergangenheit nicht nur verbal aus, sondern es wird auch fleißig am Stadtbild gearbeitet. Vielerorts wird renoviert, erneuert, aufpoliert. Bei unserem Besuch waren daher einige Sehenswürdigkeiten gerade wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Doch unser Streifzug durch die Gassen der Altstadt hat auch gezeigt, dass diese Arbeiten dringend notwendig sind. So ist es, bisher jedenfalls, ein ständiger Wechsel zwischen Pracht und Verfall, Freude und Trauer. Freude über wunderschöne, liebevoll renovierte Baudenkmäler in gepflegter Umgebung, aber Trauer über verlassene und vom Verfall gezeichnete historische Stadthäuser. Manchmal konnte ich einen Blick durch eingefallene Klappläden in überwucherte Innenhöfe werfen, deren kaum mehr erkennbarer Luxus die unbeschreibliche Wohnqualität solcher Prachtbauten erahnen lässt. Doch wie gesagt, es wird gearbeitet, und ein großer Teil der Stadt ist in der Tat eine Wonne für alle Liebhaber historischer Baukunst. Zu diesen besonderen Baudenkmälern zählt in herausragendem Maß die Alcázar de Jerez, die ehemalige maurische Festungsanlage. Sie befindet sich mitten im Stadtzentrum umgeben von einer stattlichen Mauer. Innen befinden sich eine Moschee, maurische Bäder und eine Ölmühle. Auf den Grundmauern des ehemaligen arabischen Palastes wurde in der Zeit des Barock von der Familie Villavicencio ein neuer Palast errichtet. In dessen Turm befindet sich eine besondere Sehenswürdigkeit der Anlage, die Cámara oscura. Über einen drehbaren Spiegel und eine Linse wird in einer Dunkelkammer Das Panorama der Stadt auf eine Leinwand geworfen. Überhaupt sollte man versuchen, auf einen der Türme zu kommen, denn von dort bietet sich ein wunderschöner Blick auf die Dächer von Jerez. Besonders auffallend im Blick von oben die zahlreiche Kirchen, deren älteste aus der Zeit der Rückeroberung der Stadt durch Alfonso X. stammen. Besonders die älteren wurden in der Regel auf alten Moscheen gebaut. Am beeindruckendsten ist wohl die Kathedrale, die direkt neben der Alcázar liegt. Sie stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde auf der ehemaligen Hauptmoschee errichtet. Zum anderen gibt es neben den religiösen Bauwerken auch viele prächtige Paläste und Stadthäuser, in denen sich der Reichtum und Wohlstand der damaligen Zeit widerspiegeln. In einigen befinden sich offizielle Einrichtungen, andere wurden als Hotels oder Wohnhäuser eingerichtet. Und manche warten noch auf eine Bestimmung. Besonders angenehm für einen Besucher der Stadt, bestimmt aber auch für dessen Bewohner, ist die Tatsache, das ein Teil der Altstadt zur Fußgängerzone umgewandelt wurde. Dort laden Cafés und Restaurants zu einer gemütlichen Pause unter duftenden Bäumen ein, ein Merkmal, das mir in Jerez besonders aufgefallen ist. Auf jedem Platz und jeder größeren Straße stehen Bäume und spenden luftigen Schatten, im Frühjahr vermischt mit dem intensiven Duft der Orangenblüten. Dies macht einen Spaziergang durch die verwinkelten Gassen besonders reizvoll. Nach unserem Rundgang muss ich feststellen, dass es ratsam ist, einen Besuch der Altstadt möglichst früh an der Alameda Cristina zu beginnen, denn da befindet sich ein Parkhaus und gleich daneben das Touristen-Informationsbüro. Dort gibt es Pläne und Faltblätter über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, sowie deren aktuelle Öffnungszeiten. Dies ist nicht unwichtig, um nicht vor verschlossenen Türen zu stehen, da manche Museen oder Einrichtungen nur vormittags geöffnet haben und auch die Mittagspause nicht immer einheitlich ist. Nun, was gibt es in Jerez außer der Altstadt und den im letzten Artikel erwähnten Wein und Pferden noch zu sehen? Wer mehr über die Geschichte der Stadt sehen möchte, sollte unbedingt das Archäologische Museum am Plaza del Mercado besuchen. Für Freunde des Flamenco befindet sich am Plaza San Juan das Centro Andaluz de Flamenco, das allerdings nur vormittags geöffnet ist. Empfehlenswert ist außerdem das Centro Themático La Atalaya, in dem sich das ebenfalls schon im letzten Artikel erwähnte Museum El Misterio de Jerez und der Palacio del Tiempo befinden. Dieses ist zwar eigentlich ein „Uhrenmuseum“ mit mehr als 300 Exponaten aus alter Zeit, aber diese Bezeichnung w„Palast der Zeit“ ist tatsächlich treffender, denn in multimedialen Vorführungen werden die Zuschauer durch einen virtuellen Uhrmacher durch das Museum geführt, was den Besuch für alle, und vielleicht besonders für Kinder, interessant und lehrreich macht. Übrigens gehen alle 300 Uhren aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert genau und schlagen gemeinsam zur vollen Stunde. Was deren Umstellung auf Sommer- und Winterzeit zweimal im Jahr bedeutet, kann sich jeder selber ausmalen. Bei unserer Abreise haben wir noch einen Abstecher zum Plaza de Toros gemacht, der aber gerade auch aufwendig renoviert wurde, dafür aber demnächst in neuem Glanz erstrahlen wird. Weil die Autobahn in Richtung Algeciras noch nicht ganz fertiggestellt war, kamen wir außerhalb von Jerez noch an dem Kloster La Cartuja vorbei, in deren Nähe sich die bekannte Pferdezucht Yeguada de la Cartucha befindet. Das Karthäuserkloster wurde 1453 von einem Adeligen aus Jerez gegründet. Anschließend genossen wir die wundervolle Landschaft des Parque Natural de los Alcornocales während unserer ruhigen Fahrt über die neue Autobahn nach Algeciras, eine angenehme Route, bis auf die mittlerweile recht teure Gebühr für die Umgehung von Marbella. Allgemeine InformationenTourismus-Informationsbüro MuseenStädtisches Archäologisches Museum Cámera Obscura Kutschenmuseum (Museo del Enganche) Zeitpalast (Palacio del Tiempo) Das Geheimnis von Jerez (El Msterio de Jerez) Museum für Weinetiketten Museum „Traje Corto“ Stierkampfmuseum Honig- und Bienenmuseum Rancho Cortesano Weltliche BaudenkmälerAlcázar, Moschee und Arabische Bäder Palast von Camporreal Domecq Palast Riquelme Palast Dávila Palast Pérez Luna Haus Duque de Abrantes Palast Villavicencio Palast Bertemati Palast Religiöse BaudenkmälerKathedrale San Salvador Kirche San Mateo Kirche Santiago Basilika "Nuestra Señora de la Merced" und Kirche Santo Domingo Kirche San Juan de los Caballeros Kirche San Miguel Kirche San Dionisio Kirche San Marcos San Lucas Kirche Cartuja de Santa María de la Defensión (Alle Angaben ohne Gewähr!)
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